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4 von 5 Patienten holen Online-Bestellungen vor Ort ab, Botendienst gewinnt an Bedeutung

Online bestellen – vor Ort abholen
gesund.de hat im Zeitraum Januar 2024 bis März 2025 eine siebenstellige Zahl an Transaktionen ausgewertet – mit klaren Ergebnissen: Auch wenn es um Online-Bestellungen geht, ist die Abholung in der Apotheke vor Ort für die Patienten besonders attraktiv. Gleichzeitig steigt der Anteil der Botendienste.
Die große Mehrheit der Patienten (80,7 Prozent) entscheidet sich weiter dafür, Online-Bestellungen vor Ort in der Apotheke abzuholen. Während also vier von fünf Patienten die Vor-Ort-Abholung präferieren, hat sich der Anteil der Belieferungen durch die Apotheke im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (von 8 auf 19 Prozent).
Warum ziehen es Patienten auch bei Online-Bestellungen vor, selbst in die Apotheke zu gehen?
Insbesondere bei akuten Erkrankungen zählt Geschwindigkeit, um die Beschwerden zu lindern. Der Gang zur Apotheke ist dabei immer der schnellste Weg zum Arzneimittel. Auch für die kompetente Beratung und für persönliche Gespräche empfiehlt sich der direkte Austausch mit dem Apothekenteam. Wenn Unklarheiten bestehen, können diese am besten direkt in der Offizin geklärt werden. Patienten schätzen darüber hinaus die Flexibilität, unabhängig von Lieferzeiten die benötigten Arzneimittel abzuholen, wenn es zeitlich für sie am besten passt. Oft wird der Besuch der Apotheke mit anderen Erledigungen kombiniert.
„Die Vorteile, Arzneimittel direkt in der Apotheke vor Ort abzuholen, liegen für die Patienten auf der Hand“, so Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei gesund.de. „Vor dem Hintergrund von Lieferengpässen, E-Rezept und Versandhandel gewinnt ein effizient organisierter Botendienst für die Vor-Ort-Apotheken zukünftig an Bedeutung“, so Schreiner weiter.
Für wen ist der Botendienst interessant?
Der Botendienst der Apotheke kann für viele Patientengruppen eine hilfreiche Lösung sein: langjährige Chroniker, die bei ihrem Stammpräparat einen geringeren Beratungsbedarf haben, Menschen, die das Bett nicht verlassen können oder körperliche Einschränkungen haben, Eltern mit kranken Kindern oder Berufstätige und Vielreisende mit wenig Zeit. Auf der Haben-Seite des Botendienstes steht für die Patienten häufig die Bequemlichkeit und die Vermeidung von Wegen, mitunter auch die diskrete Situation an der Haustür anstelle des Gesprächs am HV-Tisch.
Gerald Göbel von der Rochus Vital Apotheke im Globus Neustadt sagt dazu: „Die meisten Menschen kommen weiterhin persönlich in die Apotheke – worüber ich mich natürlich freue. Gleichzeitig spüre ich eine steigende Nachfrage nach unserem Botendienst. Gerade in Zeiten von Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Produkten schätzen es die Patientinnen und Patienten zunehmend, ihre Medikamente per E-Rezept vorab über die gesund.de-App bei uns anzufragen und vorzubestellen – und sie sich anschließend bequem nach Hause liefern zu lassen.“
Neben den anhaltenden Lieferengpässen gibt es weitere Treiber für eine steigende Botendienst-Nachfrage, z. B. die steigende Affinität der Patienten für digitale Services, ein wachsendes E-Rezept-Volumen sowie die Belieferung von Alters- und Pflegeheimen. Der Botendienst spielt auch eine zentrale Rolle, um Versorgungslücken in unterversorgten Regionen ohne eigene Vor-Ort-Apotheke zu schließen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Stadt und Land?
Die von gesund.de ausgewerteten Daten lassen darüber hinaus einen Trend mit Blick auf die Bevölkerungsdichte erkennen: Der Anteil des Botendienstes nimmt zu, je ländlicher die abzudeckenden Gebiete sind.
So beträgt die Botendienstquote in überwiegend ländlichen Gebieten bei Online-Bestellungen 27 Prozent, in teilweise städtischen Gebieten 22 Prozent und in überwiegend städtischen Gebieten 16 Prozent. Die physische Distanz zur nächstgelegenen Apotheke und die Bevölkerungsstruktur haben also einen unmittelbaren Einfluss auf die Nachfrage nach dem Botendienst.