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Aktuelles

E-Rezept-Update - die neuesten Entwicklungen

gesund.de mit Außenwerbung "Auslösen.Einlösen"

Das E-Rezept hat lange Anlauf genommen, angekommen ist es bislang nicht. Aber die flächendeckende Einführung nimmt Fahrt auf. In dieser Woche kommen neue Entwicklungen hinzu. Wir fassen den aktuellen Stand für Sie zusammen.

Die Einführung:

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Digitalisierung vorantreiben und hat einen Neustart angekündigt: Das E-Rezept soll ab Januar 2024 verpflichtend eingeführt werden. Auch eine elektronische Patientenakte (ePA) soll bis Ende 2024 jede:r Krankenversicherte erhalten.

Transport des E-Rezepts:

Wie das E-Rezept vom Arzt oder der Ärztin zu den Apotheken kommt – das ist immer noch ein heiß diskutiertes Thema. Zumal die App der Gematik einige Schwierigkeiten hat. Allerdings zeichnen sich momentan verschiedene weitere Wege ab, die künftig genutzt werden können. Sie bieten den Patient:innen verschiedene Möglichkeiten und damit ein hohes Maß an Selbstbestimmung, wie sie ihr Rezept einlösen möchten.

Was ist neu: Die weiteren Einlösewege

1. Die eGK: Ab dem 1. Juli 2023 können E-Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden. Die TK geht voran und hat das Verfahren bereits umgesetzt.

Für die Patient:innen heißt das: Sie erhalten kein Papierrezept mehr, sondern gehen mit ihrer Gesundheitskarte zu ihrer Apotheke, die diese ausließt und so Zugang zum Rezept erhält. Gespart wird Papier, aber die Wege müssen weiterhin zurückgelegt werden, da die Versichertenkarte vorgelegt werden muss und damit eine digitale oder telefonische Vorbestellung nicht möglich ist.

Für Vor-Ort-Apotheken heißt das: Es werden technische Voraussetzungen benötigt, mit denen die eGK gelesen werden kann. Die Karte dient zur Autorisierung der Versicherten - so kann die Apotheke durch einen Konnektor das E-Rezept aus der Telematik Infrastruktur (TI) abrufen und einlösen. 

2. Der Papierausdruck: Wie bisher können E-Rezepte zur Einlösung in den Arztpraxen ausgedruckt werden. Mit diesem Ausdruck können Patient:innen dann wie gewohnt in die Apotheke gehen – oder sie scannen den QR Code und übermitteln diesen an eine Apotheke ihrer Wahl. Gescannt werden kann mit den Anwendungen der Versandhändler, aber auch mit der gesund.de App. Auf diesem Wege werden bereits heute E-Rezepte digital bei Apotheken vor Ort eingelöst. 

Neu: Die Bedeutung für diesen Weg hat der Ärztetag letzte Woche in Essen in seiner Digitalstrategie hervorgehoben. Es wurde beschlossen, dass der Ausdruck auch weiterhin möglich sein soll.

3. Scan in der Arztpraxis: Um den Zugang zu E-Rezepten über den QR Code-Scan an Apotheken zu übermitteln, müssen Rezepte aber nicht gedruckt werden. In dieser Woche hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gegenüber Apotheken Adhoc bestätigt, dass dieser auch direkt in der Arztpraxis gescannt werden kann, ohne dass eine Gesetzesanpassung nötig wäre. Damit kommt ein weiterer Weg hinzu: Arztpraxen blenden den QR Code auf einem Terminal in der Praxis ein, die Patient:innen scannen diesen und übermitteln den Zugang zum Rezept so einfach digital an die Apotheke ihrer Wahl.

Während die Versandhändler diesen Weg begrüßen, können Vor-Ort-Apotheken das natürlich zunächst kritisch sehen. Denn die Bedrohung ist akut: Schon 2026 sollen 11 % der E-Rezept-Umsätze im Versandhandel landen, so eine Prognose der Analysten von Jeffries. Eine erste Studie von Smile BI nach Einführung des E-Rezepts sorgte ebenfalls für Sorgen: Danach gingen etwa 10 % der ersten E-Rezepte direkt an den Versandhandel. Eine Entwicklung, die für die Vor-Ort-Apotheken verheerend wäre: Bislang gehen nur ca. 1 % aller Rezepte an Versandhändler. 

Um das zu verhindern, bieten sich aber auch Vor-Ort-Apotheken sinnvolle Möglichkeiten: Über gesund.de können Patient:innen diesen QR Code nämlich ebenfalls scannen- und ihr Rezept so bei den Apotheken vor Ort einlösen.

Damit profitieren Patient:innen von der digitalen Übermittlung: Sie sparen Zeit und unnötige Wege, werden benachrichtigt wenn alles bereit liegt – und bestellen dennoch bei der Apotheke ihres Vertrauens und profitieren von der kompetenten Beratung.

Und was heißt das für die Apotheken vor Ort?

Mehrere Möglichkeiten bedeuten vor allem Entscheidungsfreiheit bei den Patient:innen: Der einfachste Weg mit dem höchsten Nutzen wird sich durchsetzen. Die Apotheken-Teams sehen ihre Kund:innen jeden Tag in ihrer Offizin. Indem sie aktiv kommunizieren, dass (auch heute schon) Rezepte digital an ihre Apotheke geschickt werden können – egal ob rosa Rezept oder künftig dann das E-Rezept- binden sie ihre Kund:innen. In Verbindung mit ihrem Service, ihrer räumlichen und menschlichen Nähe und dem hohen Vertrauen, das sie genießen, ist das unschlagbar.

gesund.de unterstützt die Apotheken vor Ort gerne mit Informationen für Patient:innen und informativen Werbematerialien.

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